Die Hilfe am Nächsten genießt bei der AWO Wächtersbach oberste Priorität

Wächtersbach. In den vergangenen Jahren hat die AWO Wächtersbach ihre humanitären Hilfen mehr und mehr ausgebaut. Von Hilfen für kranke Kinder, wie z.B.die Finanzierung eines Reiterurlaubs für ein stummes Kind, der Finanzierung eines Schwimmtherapeuten, um einem am Down-Syndrom erkrankten Kind das schwimmen zu lehren und der Kostenübernahme einer Hühnertherapie für ein hyperaktives Kind. Alle der vorstehenden Investitionen brachten den gewünschten Erfolg.

Zu den humanitären Hilfen der jüngsten Zeit zählten des weiteren Lebensmittelspenden für Efa (Essen für alle in Wächtersbach). Die größte soziale Leistung der Vereinsgeschichte war zweifellos die Übernahme der mit dem Bau einer Schule für geistig beeinträchtigte Kinder in Beruwala verbundenen Kosten.

Wer nun meint, dass dies doch schon genug soziale Leistungen gewesen seien, der muss sich eines Besseren belehren lassen. So hat der Vorstand der AWO Wächtersbach in seiner letzten Sitzung erneut unter Beweis gestellt, dass ihm die Unterstützung von kranken, bedürftigen oder vom Krieg bedrohten Menschen, sehr am Herzen liegt. Im Einzelnen wurde folgende Beschlüsse gefasst:

 Unterstützung von Pflegeheimbewohnern

Menschen, die in einem Pflegeheim untergebracht sind, sind in der Regel sehr stark in ihrer Mobilität eingeschränkt. Sie liegen nahezu ausschließlich im Bett und sind somit nicht mehr in der Lage, sich an den Angeboten, die das Pflegeheim seinen Bewohnern anbietet, teilzunehmen. Diesen, für einen Teil der Pflegeheimbewohner äußerst unbefriedigenden Zustand möchte das Pflegeheimpersonal gerne durch die Anschaffung eines mobilen Kiosks ändern. Die Crux dabei ist jedoch, dass der Etat dafür keine finanziellen Mittel vorsieht,  sodass das Vorhaben nicht von dem Pflegeheim verwirklicht werden kann.

Als der Erste Vorsitzende der AWO Wächtersbach, Norbert Döppenschmitt, von der gewünschten und sehr sinnvollen Anschaffung erfuhr, war er sofort von diesem Vorhaben begeistert und trug diesen Wunsch den Vorstandsmitgliedern zur Beschlussfassung vor. Da auch diese von der Idee angetan waren, war der Beschluss, dem Marie-Juchacz-Haus einen mobilen Kiosk, der in Selbstbauweise erstellt werden soll, aus Mitteln des  Vereins zur Verfügung zu stellen, reine Formsache.

„Mit unserer Zuwendung wollen wir den ans Bett gefesselten Menschen die Möglichkeit geben, sich wieder etwas mehr Selbstbestimmung und Selbstständigkeit anzueignen“. Wenn das mobile Kiosk an deren Pflegebett kommt, sind sie in der Lage, Wünsche zu äußern und somit am Leben teilzunehmen. „Die betreffenden Pflegeheimbewohner bekommen durch dieses Angebot zudem auch wieder ein Stück Lebensfreude geschenkt“, sind sich die Vorstandsmitglieder sicher.

Essen für Alle in Wächtersbach

EfA, die Essensausgabestelle für Menschen mit geringem Einkommen in Wächtersbach, hat des Öfteren Probleme, ihr Klientel mit Grundnahrungsmitteln zu versorgen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Geschäfte, die für EfA Lebensmittel kostenlos bereithalten, Grundnahrungsmittel nur noch in begrenzter Anzahl abgeben können..

Die AWO Wächtersbach, die in engem Austausch mit EfA steht, hat bereits in den vergangenen Jahren EfA hilfreich zur Seite gestanden, wenn sich Versorgungsengpässe auftaten. So stand es auch dieses Mal außer Frage, EfA zu helfen. Kurzentschlossen erklärte sich der Vorstand bereit, das Grundnahrungsmittel Reis für 300 Personen kostenlos zur Verfügung zu stellen.

„Eine lobenswerte und humanitäre Aktion zugleich. Wenn man die AWO Wächtersbach braucht, steht sie uns immer zur Verfügung. Sie ist für uns stets ein zuverlässiger Helfer in der Not“, zollt das EfA-Leitungsteam der AWO ein großes und verdientes Kompliment.

Eisspende für Kinder

Was für Kinder von Eltern mit normalem Einkommen das selbstverständlichste der Welt ist, nämlich sich ein Eis an einer Eisdiele kaufen zu können, ist für Kinder von Eltern, die lediglich über ein geringes Einkommen verfügen, nahezu ausgeschlossen. Deren Wunsch, Eis nicht nur aus dem Supermarkt, sondern Eis auch einmal von einem Eishersteller kosten zu können, kam die AWO ebenfalls nach. So erklärte sie sich bereit, Kindern von Eltern, die wöchentlich ihre Lebensmittel bei EfA beziehen, ein Eis zu spendieren. „Mit dieser Aktion wollen wir diesen Kindern unter Beweis stellen, dass sie in unserer Wohlstandsgesellschaft nicht alleine gelassen werden“, so Döppenschmitt.

Eine Woche ohne Krieg

Als im Februar des Jahres 2022 in der Ukraine der Krieg ausbrach, war die AWO Wächtersbach einer der ersten sozialen Vereine, der zur Abgabe von Hilfsgütern für die Menschen in der Ukraine aufrief. Bereits 7 Tage nach Kriegsausbruch war der Vereinsraum der AWO nahezu bis an die Decke mit Hilfsgütern gefüllt. Über einen Zeitraum von nahezu 3,5 Jahren nimmt die AWO Wächtersbach nunmehr Hilfsgüter an und leitet sie zum Weitertransport in die Ukraine an verschiedene Einrichtungen weiter. Seit einigen Monaten hat die AWO nunmehr Kontakt zur Ukrainehilfe Birstein-Brachttal e.V. aufgenommen und gibt dieser die Hilfsgüter zur Beförderung in die Ukraine ab.

Als der Erste Vorsitzende, Norbert Döppenschmitt, dort über die Aktion „7 Tage ohne Krieg“ erfuhr, war er davon sehr angetan und bat den Vorstand, sich mit einer Spende in Höhe von 500,- Euro daran zu beteiligen. Auch für diese humanitäre Angelegenheit erhielt er das uneingeschränkte Veto des Vorstandes, für das er sich bei allen Beteiligten bedankte. .

Die Aktion sieht vor, Kinder und Jugendliche, die im Kriegsgebiet leben und nahezu täglich das Heulen von Sirenen ertragen und in Bunker flüchten müssen, um Leben und Gesundheit vor Raketen und Drohnen zu schützen, einmal für die Dauer von sieben Tagen vom Krieg zu befreien und sie in eine geschützte und friedliche Umgebung zu bringen. Junge Menschen, zumindest für eine kurze Zeit, von dem Trauma, das der Krieg mit sich bringt, zu erlösen, ist das Ziel dieser humanitären Aktion.

Dass dies nicht zum Nulltarif erfolgen kann, versteht sich von selbst. So müssen z.B. der Transport der Kinder aus der Ukraine nach Deutschland und wieder zurück, die Unterbringung nebst Verpflegung einschließlich der Tagesangebote sowie die Kosten für die Betreuer, finanziert werden.

„Die AWO ist mir eine Herzensangelegenheit. Die Arbeit für in Not geratene Menschen motiviert mich immer wieder aufs Neue, diesen Menschen zu helfen und diese Hilfe weiter auszubauen. Dass ich den damit verbundenen großen Aufwand nicht alleine bewältigen kann, steht außer Frage. Es ist deshalb gut zu wissen, dass ich solch fleißige und von Menschlichkeit geprägte Vorstandsmitglieder hinter mir weiß, die meine Ideen mittragen und in die Tat umsetzen. Schön, dass es noch Menschen gibt, denen nicht nur das eigene Wohl, sondern darüber hinaus auch das Wohl derjenigen Menschen am Herzen liegt, die der Hilfe anderer bedürfen“, richtet Döppenschmitt ein Plädoyer des Dankes an seine Vorstandsmitglieder. „Die Arbeit der AWO Wächtersbach orientiert sich an dem  Leitbild, bedürftigen und nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehenden Menschen, unabhängig von deren Hautfarbe, Konfession und Nationalität, hilfreich und wohlwollend zur Seite zu stehen“, schließt Döppenschmitt seine Ausführungen ab. Treffender, als mit diesen Worten, könnte man die vielfältigen humanitären Arbeiten der AWO Wächtersbach nicht beschreiben.