Wächtersbach und insbesondere die Altstadt besitzt eine Reihe sehenswerter Gebäude, die es sich lohnt anzusehen. Nach ca. 10 Minuten Gehzeit erricht man vom Bahnhof aus den Lindenplatz und damit den Eingang zur Altstadt mit Schloss und Park.
Der Heimat- und Geschichtsverein hat an zahlreichen Gebäuden Erläuterungstafeln angebracht, an denen sich der Besucher orientieren kann. Sehr hilfreich ist dafür auch der Flyer „Wächtersbach entdecken in 2 Std.“, der in einigen Restaurants und Cafes kostenlos ausliegt. Für noch weiterreichende Informationen über die Stadt gibt es die Broschüre „Ein Rundgang durch Alt-Wächtersbach“ die im Büro des Verkehrsvereins erworben werden kann.
Vom Lindenplatz gelangt man durch das Untertor zum Marktplatz und zum Schloss. Das Untertor verschloss den Zugang zur Stadt. Es wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts abgerissen. Erhalten hat sich aber das ehemalige Pförtnerhaus rechts neben der Straße, das im 17. Jahrhundert erbaut wurde. Dort zu sehen ist auch das alte Stadtwappen von 1742.
Beim Gang durch den Schlosspark mit seinem Gebäudeensemble und an mehreren Stationen der Altstadt erhält der Teilnehmer einen Überblick über die Wächtersbacher Geschichte, die mit der Zeit von Kaiser Friedrich I. Barbarossa beginnt. Auch die evangelische Kirche (Anfänge 1354) kann in der Regel besichtigt werden.
Gruppenführungen werden ganzjährig, auch in Englisch oder Französisch angeboten. Termin und Dauer (1,5 – 2 Stunden) können mit dem Verkehrs- und Gewerbeverein abgesprochen werden. Auch der Stadtführer Otto Fiegler steht Ihnen für eine direkte Kontaktaufnahme gerne zur Verfügung.
- Telefon: 06053/2531
- Mobil: 0173/3030928
- Email:
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Die Teilnahmegebühr (zugunsten des Heimat- und Geschichtsvereins) beträgt pauschal 10,- € für bis zu 10 Personen, jede weitere Person 1,- €.
Die Entstehung von Wächtersbach geht zurück auf die Erbauung der Stauferburg in Gelnhausen im 12. Jahrhundert.
Die Burg Wächtersbach diente als Jagdstützpunkt für die deutschen Kaiser und als Schutz der östlichen Grenze des Reichsforsts Büdinger Wald. Aber erst 1236 erfolgte die erste Erwähnung von Wächtersbach in einer Urkunde von Kaiser Friedrich II. als „Weychirsbach“ („der den Bach speisende Weiher“).
Die Herrn von Büdingen verwalteten als Lehnsherren des Reichforstes Büdinger Wald auch Wächtersbach. Als um 1245 die Erben im Mannesstamm ausstarben fiel das Erbe an die vier Schwiegersöhne von Trimberg, von Breuberg, von Hohenlohe, von Kempenich und an einen Neffen von Ysenburg. Die Linie Ysenburg übernahm schließlich Wächtersbach und Johann II. von Ysenburg erhob 1404 Wächtersbach zur Stadt.
Kaiser Friedrich III ernannte 1442 Dieter von Ysenburg zum Grafen. In dieser Zeit erbaute man die Stadtmauer mit 3 Tortürmen und Mauerwölbungen. 1514 wurde an die Kirche ein Wachturm angebaut, der heute noch als Kirchturm zu sehen ist. Um 1544 führten die Ysenburger die Reformation ein.
Der Dreißigjährige Krieg dezimierte die Einwohner Wächtersbachs durch Plünderungen und Überfälle um 70 %.
Die neu gegründete Linie der Grafen zu Ysenburg und Büdingen-Wächtersbach nahm 1687 Wächtersbach zur ständigen Residenz.
Im Jahr 1806 wurde die Herrschaft dem Fürstentum Isenburg-Birstein-Offenbach unterstellt, das durch Fürst Carl dem Rheinbund beigetreten war. Zehn Jahre später, nach Auflösung des Rheinbundes ging Wächtersbach dann an das Kurfürstentum Hessen-Kassel und mit diesem 50 Jahre später, im Jahr 1866 an das Königreich Preußen.
1865 erhob Friedrich Wilhelm I. die Grafen von Ysenburg und Büdingen-Wächtersbach in den erblichen Fürstenstand. Die Nachkommen von Ferdinand Maximilian III. beanspruchten nun den Fürstentitel und hatten das Recht, ihr Hauswappen mit fürstlichem Hut und Mantel zu schmücken.
1867 erfolgte die Fertigstellung der Eisenbahnlinie Hanau- Frankfurt, bereits ein Jahr später die Erweiterung bis nach Bebra. 1898 wurde die Vogelsberger Südbahn von Wächtersbach nach Birstein/Hartmannshain erbaut und 1901 nahm die Bad Orber Kleinbahn ihren Betrieb auf. Mit diesen wichtigen Verkehrsanbindungen ging dann ein wirtschaftlicher Aufschwung einher. Vor dem 2. Weltkrieg lebten bereits 1578 Menschen in Wächterbach, nach dem Krieg wuchs die Stadt auf Grund von Flüchtlingen, Vertriebenen und Evakuierten auf über 3000 Personen.
1901 nahm der erste Zug seinen Betrieb auf der normalspurigen, privaten Bahnstrecke auf. Für die nächsten 94 Jahre stellt die Kleinbahn ein wichtiges Verkehrsmittel für die Bad Orber Gäste und Bürger dar. 1995 wurde der Betrieb schließlich eingestellt.
1989 fand Rolf Jirowetz, der jetzige Betreiber der Schmalspurbahn seine "Emma" verrostet und als Klettergerüst ausrangiert auf einem Kinderspielplatz. In dreijähriger Arbeit restaurierte er das alte Dampfross. Im Jahr 2000 begann eine Gruppe von Kleinbahnfreunden mit der Umstellung der Gleisanlagen von Normalspur auf Schmalspur und zum 100-jährigen Jubiläum durfte "Emma" 2001 mit einer Sondergenehmigung bis zur Aumühle fahren. Nach langer Genehmigungsphase nahm die Dampfkleinbahn im August 2002 ihren Betrieb auf der Teilstrecke bis Aufenauer Berg (4,5 km) auf. Erst seit dem Jahr 2006 ist es wieder möglich, mit der Dampfkleinbahn bis ins benachbarte Wächtersbach zu tuckern und das ist ein Erlebnis für Jung und Alt.
Fahrzeiten und Preise finden Sie unter www.dampfkleinbahn-bad-orb.de.