Das Heimatmuseum am Marktplatz ist am Herbstmarkt geöffnet

Das Heimatmuseum am Marktplatz ist am Herbstmarkt geöffnetWächtersbach. Das Heimatmuseum am Marktplatz hat anlässlich des Herbstmarktes am Sonntag, 19. Oktober, von 11 bis 17.30 Uhr geöffnet und präsentiert unter anderem Dokumente zur Stadtgeschichte, Exponate zur regionalen Erdgeschichte und zur Waechtersbacher Keramik. Jahrhundertealte landwirtschaftliche und haushaltstechnische Geräte sowie die Werkstätten eines Schusters und eines Wagners, beide aus der Altstadt, geben einen guten Einblick in die Vergangenheit des ländlichen Lebens von Wächtersbach.

Neu gestaltet ist eine Vitrine, die unter anderem die Wächtersbacher Partnergemeinden Châtillon, Vonnas und Baneins sowie Bobbio Pelice präsentiert.

Als Sonderausstellung wurden Werke des Graphikers, Schriftgestalters und Malers Max Fritz zusammengestellt, der von 1956 bis 1963 in Wächtersbach lebte und arbeitete. Die Wandbehänge aus Sackleinen oder Rohleinen haben meist sakrale Themen, teils mit Wortbildern als Schriftfries.

Einen individuellen und trotzdem informativen Rundgang ermöglichen über 30 Info-Tafeln, die viele Details zu den einzelnen Objekten bereithalten. Zusätzlich sind alle Info-Tafeln mit einem QR-Code ausgestattet, so dass der Besucher das Museum als eine digitale Museumsführung erleben kann. Ein Eintritt in das Museum wird nicht erhoben, jedoch wird eine kleine Spende zugunsten des Heimat- und Geschichtsvereins gerne entgegengenommen.

Auch das Haus selbst ist eine Betrachtung wert. Es gehört zu den ältesten Häusern der Stadt. Es wurde im Jahr 1495 erbaut, war das erste Rathaus und hatte diese Funktion bis 1927. Das Erdgeschoss diente als offene Halle zunächst als Markthalle, wurde später geschlossen und war zum Beispiel auch bis 1903 eine zentrale Wasserversorgung der Stadt. Das Wasser wurde vom Schlosspark in ein großes Wasserbecken in der Halle geleitet, und noch heute gibt es auf der Giebelseite einen Wasserhahn, an dem die Bürger das Wasser zapfen mussten. Die Tageszeit zeigte die Sonnenuhr aus dem Jahr 1735 an. Und am alten Pranger hat wohl schon mancher Dieb unglückliche Stunden zugebracht.

Somit ist das gesamte Ensemble ein großes Stück Zeitgeschichte von Wächtersbach und eines Besuches wert.