Neben der Kernstadt hat Wächtersbach sieben Stadtteile.
Aufenau
Aufenau ist der älteste und auch größte Stadtteil, ein am Rande des Spessart gelegenes, von der ehemaligen B40 durchzogenes, Straßendorf. Von hier aus sind es nach Bad Orb nur 3 km und nach Bad Soden 5 km. Als einziger Stadtteil verfügt Aufenau über eine Grundschule sowie eine katholische und evangelische Kirche. Beide Pfarrämter betreuen den benachbarten Stadtteil Neudorf mit. Die katholische Pfarrkirche St. Maria (1167 erstmals erwähnt) birgt künstlerisches Kleinod des Altartriptycon, eines unbekannten Meisters der mittelrheinischen Schule (2. Hälfte des 15. Jhs.).
Im Neubaugebiet ‘Pflanzenländer’ konnten einige Gewerbebetriebe aus Aufenau ausgelagert werden. Interessenten für Gewerbeflächen können sich bei der Stadt informieren.
Neudorf
Neudorf mit Kinzighausen, dem ehemaligen Schloss der Freiherren von Forstmeister mit einer alten Papiermühle, befindet sich in unmittelbarer Nähe der Bundesbahnstrecke Frankfurt-Fulda. Oberhalb des Ortes entstanden Anfang der siebziger Jahre die Einrichtung des Wasserverbandes Kinzig, dessen Zuleitungen aus dem Vogelsberg führen und ihren Weg durch das Kinzigtal nach Frankfurt nehmen. Im Ortsmittelpunkt - am Kreuzungsbereich zweier Kreisstraßen - steht das gut erhaltene kleine Fachwerkrathaus der ehemals selbstständigen Gemeinde.
Weilers
Weilers ist der kleinste Ort von Wächtersbach, der zudem stark landschaftlich geprägt ist. Aber auch hier sind einige leistungsfähige Unternehmen vorhanden, wie in all unseren Stadtteilen. Bis 1967 lag Weilers an der Strecke der Vogelsberger Südbahn, die von Wächtersbach kommend über Birstein (und zeitweise noch viel tiefer in den Vogelsberg hinein) ging, und war Haltepunkt. In den Stadtteilen Weilers und Neudorf wird besonders dem Reithobby gefrönt.
Hesseldorf
Gegenüber von Weilers und Neudorf, auf der westlichen Seite des Brachttales, liegt hangwärts entlang der B 276 HESSELDORF (ursprünglich “Haselndorf”, auf Hasel zurückzuführen). An die unterhalb des Dorfes vorbeiziehende Bracht schließt der ältere Ortsteil mit überwiegend landwirtschaftlichen Gehöften an. In Hesseldorf befand sich die Wirkungsstätte des bekannten Malers und Portraitisten Albin Mülhardt. Im Jahr 1996 feierte Hesseldorf sein 525jähriges Bestehen.
Wittgenborn
Im oberen Bereich der Straße nach WITTGENBORN wurde bis in die fünfziger Jahre noch Braunkohle gefördert. Die Stollen führten bis kurz vor Waldensberg. Über 400 Jahren war Wittgenborn durch seine Töpfereien bekannt. Grundlage war der in der Gemarkung gewonnene ausgezeichnete Töpferton. Die stillgelegten Tongruben dienen überwiegend als Fischteiche. Besonders auf der Wittgenborner Platte wird das Angelhobby ausgeübt. Die Klarheit der hier liegenden Gewässer verlockt dazu.
Der bekannte sächsische Maler Robert Hermann Sterl (1867-1932) besuchte ab dem Jahr 1892 immer wieder Wittgenborn. 1900 baute er dort ein Haus mit Atelier, das er aber nach einigen Jahren wieder verkaufte. Im Töpfermuseum werden noch Drucke und Skizzen von Sterl ausgestellt, der überwiegend die Töpfer und Bauern in Wittgenborn darstellte.
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Waldensberg
Nach WALDENSBERG kommt man von Wittgenborn aus an Erlwiesenweiher, Weihermühle und Weiherhof vorbei. Der Weiherhof gehört gemarkungsgemäß zu Waldensberg. Im Jahre 1699 gründeten wegen ihren protestantischen Glaubens vertriebene Waldenser den Ort. Sie wurden von Graf Ferdinand Maximilian zu Ysenburg aufgenommen. Französische Flur- und Straßenbezeichnungen sowie Familiennamen erinnern noch heute an die Herkunft der Einwohner des Dörfchens, das in den letzten Kriegstagen 1945 durch Beschuss stark zerstört wurde, durch den Fleiß seiner Einwohner aber wieder schön aufgebaut ist. Einen besonderen Namen machten sich bis in die dreißiger Jahre die Waldensberger “Wollkämmer”, die über Land zogen und ihre Dienste anboten.
Leisenwald
Durch Waldensberg gelangt man über die gewundene, baumlose Landesstraße durch offene Felder in das ländliche LEISENWALD. Von hier aus eröffnet sich dem Betrachter bei guter Sicht ein weiter Blick rundum in die Vogelsberg-Landschaft mit ihren Erhebungen Hoherodskopf und Taufstein. Seit 1680 wird hier alljährlich zu Pfingsten der weithin bekannte “Leisenwälder Markt” veranstaltet. Leisenwald ist überwiegend durch landwirtschaftliche Betriebe mit Ackerbau und Viehzucht geprägt. Ebenfalls befindet sich dort neben einigen Handwerksbetrieben ein Industrieunternehmen, das sich vorwiegend mit der Herstellung von Schaltschränken beschäftigt. An Leisenwald schließt sich der Wetteraukreis an.